In La Pared surfen - am Strand El Viejo Rey

Der Strand El Viejo Rey liegt in dem kleinen Ort La Pared an der schmalsten Stelle der Insel im Süden von Fuerteventura. Obwohl es noch einen zweiten kleinen Surfspot in La Pared gibt, wird meistens der große Hauptstrand La Pared genannt. Die wenigsten Surfer benutzen den eigentlichen, spanischen Namen.

La Pared ist einer der bekanntesten Strände zum Surfen im Süden von Fuerteventura. Das liegt daran, dass es einer der wellensichersten Orte von Fuerteventura ist. Ich lebe seit weit über 10 Jahren auf Fuerteventura und habe diesen Strand noch nie ohne Wellen gesehen.

Viele Surfer im Süden Fuerteventuras haben am Strand von La Pared ihre ersten Wellen im Weißwasser gesurft und kehren auch als fortgeschrittene Surfer gern zu den langen Sandbänken von La Pared zurück.

Die Fahrt nach La Pared ist sehr einfach. Du findest den Ort ganz easy und benötigst weder Karten, noch ein Navigationssystem. Auf der Autobahn im südlichen Teil der Insel ist die Abfahrt nach La Pared zusammen mit dem Ort Pajara angeschrieben. Von hier folgst du der Landstraße in Richtung Westküste. Die Straße führt ziemlich gerade durch die karge Landschaft des Istmo de La Pared bis zu einer scharfen Rechtskurve und steigt dann kurz an. Oben angekommen, hast du bereits einen herrlichen Ausblick auf die Westküste und das Dorf. Von hier aus siehst du meist schon die ersten Wellen im Atlantik brechen.

Die Ortseinfahrt nach La Pared ist für ca. 30 Meter eine Schotterpiste, danach beginnt wieder die normale Straße. Dieser folgst du geradeaus bis zu ihrem Ende und siehst dann schon den großen Parkplatz vor den Klippen.

Von hier gibt es zwei Wege zum Strand. Der eine Weg beginnt direkt am oberen Teil des Parkplatzes unweit vom Ende der befestigten Straße und ist mit kleinen Steinen am Rand markiert. Folgst du diesem Weg, gelangst du so zur Hauptbucht des großen Strandes von La Pared.

Am anderen Parkplatz weiter vorne an den Klippen, führt eine natürliche Treppe hinunter zur kleineren Bucht des Strandes. Bei großem Swell gibt es vor der Treppe oft Gischtfontänen der brechenden Wellen.
Bei Flut kann es sein, dass du am Fuß der Treppe ein kurzes Stück den Strand hinauf laufen musst, um nicht von den anrollenden Wellen erwischt zu werden. Es ist auch zeitweise der Fall, dass du durch den hohen Wasserstand nicht bis zur großen Hauptbucht hinüber laufen kannst.

Mit den Jahreszeiten und damit verbundenen kräftigen Stürmen und Wellen verschieben sich oft die Sandbänke in La Pared. Deshalb kann man vorher nie genau sagen, wo die beste Welle in der Bucht läuft. Trotzdem zeigt unsere Erfahrung der letzten Jahre, dass sich oft an ähnlichen Stellen gute Sandbänke zum Wellenreiten in La Pared bilden.

Meist gibt es in der großen Hauptbucht eine gut gelegene Sandbank, die du über den von Steinen gesäumten kleinen Wanderweg erreichst.
Die Wellen in der Mitte der Bucht sind ideal für alle Könnerstufen. Anfänger üben in Stehtiefe in den breiten Weißwasserwellen, fortgeschrittene Surfer starten die grünen Wellen weiter draußen an.

Am südlichen Ende der Bucht sind ebenfalls oft sehr gute Wellen, vor allem für fortgeschrittene Surfer. Hier solltest du aber auf die Strömung achten, die an Tagen mit hohen Wellen stark Richtung Klippe ziehen kann.

Weitere gute Wellen brechen oft am Beginn der Bucht zwischen den großen Steinen. Hier bricht die Welle nicht nur auf Sand, sondern eben auch über Steine. Wer neu ist in La Pared, sollte vor der Surfsession die Wellen hier vielleicht erst einmal ein wenig beobachten. So kannst du sehen, wo die Steine im Wasser sind und wie andere Surfer sie umpaddeln.

Nicht selten brechen auch direkt vor der großen Naturtreppe gute Wellen. Diese sind vor allem für fortgeschrittene Surfer geeignet. Auch hier brechen die Wellen über Steine und Sand.

Mit wechselndem Gezeitenstand kann sich auch die Charakteristik der Wellen in La Pared stark ändern.

Bei Ebbe gehen vor allem Anfänger in La Pared surfen. Dann ist das Wasser für viele Meter auf den Sandbänken stehtief, sodass die breiten Schaumwellen großflächig über die Sandbänke laufen können. Diese bieten ideale Vorraussetzungen, um  beim Surfen das Aufstehen auf dem Brett, trimmen und erste Kurven zu üben.

Fortgeschrittene Surfer warten in La Pared wenigstens bis zum halben Gezeitenstand, auch Midtide genannt. Vom mittleren Gezeitenstand bis zur Flut laufen oft die besten ungebrochenen (grünen) Wellen in der Bucht. Bei sehr kleinem Swell, kann es auch bei Ebbe saubere kleine Wellen in La Pared geben.

Bei großen Wellen surfen erfahrene Surfer in La Pared eher bei Flut. Werden die Wellen zu groß, brechen sie oft als ganzes (close out), sodass man sie nicht mehr seitlich abfahren kann. Wenn das der Fall ist, gibt es oft kleine saubere Wellen am Strand von Jandia beim Surfspot „Cruz Roja“.

Fuerteventura ist bekannt für die starken Winde. Meist ist der Wind in den frühen Morgenstunden etwas schwächer, weshalb viele fortgeschrittene Surfer eher morgens surfen. Es gibt aber auch etliche Nachmittage und Abende mit leichtem Wind, bei denen du beim Surfen den Sonnenuntergang im Meer beobachten kannst.

Sehr starker auflandiger Wind in La Pared formt oft kleine Windwellen an der Ostküste von Fuerteventura. Diese laufen auf der anderen Seite sauber und brechen dort bei ablandigem Wind. Die beiden Strände „El Pozo“ in Jandia und Esquinzo unterhalb des gleichnamigen Ortes sind ideal zum Surfen solcher Windwellen.

La Pared ist ein sehr gutmütiger Surfspot und der Strand hält so gut wie keine unangenehme Überraschung bereit.
Wichtig ist trotzdem zu wissen, dass die Wellen in La Pared oft kräftiger sind, als sie auf den ersten Blick wirken. Beim Blick auf die Bucht von den Klippen oben, wirken die langen, stetigen Wellen klein und sanft. Doch nicht selten ist dieser Blick eine optische Täuschung. Denn durch den erhöhten Standpunkt, lässt sich für unerfahrene Surfer die Höhe der Wellen schwer abschätzen. Meist sind die Wellen dann im Wasser beim Surfen doch um einiges größer und kräftiger, als sie von der Klippe der Bucht aussahen.

Am südlichen Ende der Bucht gibt es oft eine Strömung, die weiter raus aufs offene Meer zieht. Erfahrene Surfer nutzen sie, um leichter hinter die brechenden Wellen zu gelangen. An Tagen mit sehr starken Wellen kann diese Strömung aber gefährlich werden und Surfer weg vom Strand Richtung der Klippen ziehen.