Was bedeutet es eine offizielle Surfschule zu sein? (Teil 1)

Als Surfschulbetreiber haben wir eine Menge Aufwand unseren Betrieb am laufen zu halten. Ein kleiner Einblick in die Vorraussetzungen und Pflichten damit eine Surfschule auf Fuerteventura von der Gemeinde anerkannt wird.

Hallo liebe Leser, heute gewähre ich Euch einen kleinen Blick hinter die Kulissen. Der Betrieb eines Surfcamps und einer Surfschule ist einfach - denken nicht wenige. Natürlich gibt es weitaus schwierigere Geschäfte. Trotz alledem tragen wir eine hohe Verantwortung, nicht nur einfach dafür, dass Ihr einen schönen Urlaub habt, sondern vor allem dafür, dass dieser Urlaub sicher und seriös organisiert ist.

Wer denkt im Süden Europas ist alles einfacher, der irrt sich. Es ist nicht so, dass spanische Behörden quasi schon am späten Vormittag die Arbeit niederlegen, weil jeder wegen des schönen Wetters so viel wie möglich Zeit am Strand verbringen möchte. Im Gegenteil, der spanische Beamtenapparat ist groß und die Gesetze und Vorschriften zum Betrieb einer Surfschule mit Surfcamp sind sehr vielfältig und selbst für Einheimische Spanier teils sehr kompliziert zu verstehen.

Damit wir uns hier nicht missverstehen, ich möchte mich keinesfalls über die strenge Bürokratie beschweren, nur so wird sicher gestellt, das jeder der Surfreisen anbietet dies auch im Rahmen geltender lokaler und europäischer Gesetze tut. Dies gewährleistet Schutz und Sicherheit für alle Touristen. Und es entsteht ein Qualitätsstandard von dem alle profitieren.

Doch beginnen wir ganz von vor nämlich dort wo unsere Arbeit und der Grund warum wir ausgewandert sind statt findet.
Am Strand.
Damit wir an Stränden Surfkurse geben dürfen, müssen wir für diese Strände Lizenzen erwerben die alle vier Jahre anonym versteigert werden.
Das klingt nach viel Geld?
Leider, ja, seufz...
Dafür nimmt die Zahl der Surfschüler an den Stränden auch nicht überhand und der Sport bleibt sicher für andere Surfer und Strandbesucher.
Nicht ohne stolz kann ich sagen, dass wir das Surfcamp mit den Lizenzen für die meisten unterschiedlichen Strände sind. Dies war viel Arbeit, doch nur so können wir auch zu dem stehen, dass wir versprechen: Jeden Tag den Strand mit den besten Wellen, für das Surflevel unserer Surfschüler zu finden.

So, die Strandlizenzen haben wir, was nun? Ja man muss ja auch an den Strand gelangen, deshalb benötigt man Autos. Damit man auf den Kanaren Autos zum befördern von Gästen benutzen kann, müssen diese Autos eine separate Lizenz zum Transport von Touristen erhalten. Diese Lizenz gibt es einmalig und nur für Autos die nicht älter als drei Jahre sind. Eine simple Regel, die dafür sorgt, dass man quasi nur Neuwagen für den Betrieb kaufen kann.
Ja, ächz, das kann ganz schön teuer werden. Zum Glück haben wir einen Spitzen Bank Berater. Danke Alberto!
Für alle Touristen bedeutet dies, dass die Autos in denen sie befördert werden, sicher sind und nicht aussehen wie Requisiten des nächsten Mad Max Film.

Nächste Woche geht es weiter und ich bemühe mich dieses trockene Thema so unterhaltsam wie möglich zu gestalten. Jetzt muss ich erst mal schnell selber surfen.

Viele Grüße
Christof