Was bedeutet es ein offizielles Surfcamp zu sein? (Teil 3)

Aller guten Dinge sind drei. Hier der dritte und letzte Teil des Einblicks hinter unsere Surfcamp und Surfschule Kulissen. Die rechtlichen und behördlichen Auflagen die wir erfüllen müssen um am schönsten Ort der Welt die schönste Nebensache der Welt anbieten zu können.

So es geht weiter mit dem dritten und hier an dieser Stelle mit dem hoch und heilig versprochenen letztem Teil über unsere täglichen Anstrengungen um Surfreisen und Surfkurse anbieten zu können.
Es ist keine Lüge ursprünglich sollte dieses Thema von einem einzigen Blogbeitrag behandelt werden. Ich hatte nicht vor diese zugegeben etwas trockene Materie über drei Artikel auszubreiten. Ich staune selber dass wie viel man zu dem schreiben kann was hinter den Kulissen unseres kleinen Betriebes passiert. Nun ja es ist die Arbeit von meinem Team und mir das die in den letzten Jahren dazu geführt hat, das in meinem Haus neben Kinderspielzeug in jeder freien Ecke rote Ordner mit Unterlagen für unser Surfcamp stehen.

Ich freue mich auf den Tag an dem ich beginnen kann die ersten davon umweltgerecht zu entsorgen oder als Grundlage für ein tolles Strand Lagerfeuer zu benutzen. Letzteres hätte auch einen gewissen emotionalen Reiz. Ich bin definitiv jemand der möchte, dass man mit dem was man tut gut schlafen kann und alles rechtens ist. Aber all die Anspannung auf Behörden und die Arbeit um dort überhaupt etwas einreichen zu können, würde sich sehr gut mit einem Feuer und einer guten Flasche Rum verarbeiten lassen. Die Sterne am Nachthimmel sollen mein Zeuge sein.

Genug geträumt hier der versprochene letzte Teil und ich gelobe mich so kurz wie möglich zu fassen. Deshalb erspare ich uns allen gemeinsam die Grundschullehrer hafte Wiederholung der letzten Beiträge um komme direkt zum letzten Punkt dieses Themenkomplexes.
Ehrlicherweise könnte ich noch einmal mindestens genauso viele Artikel zu meinem Kampf mit den spanischen Windmühlen schreiben. Doch ich finde gefühlsmäßig kann sich jeder genug vorstellen wie der Alltag eines Surfcamps Betreiber aussieht.

Zu einem Surfcamp gehört nicht nur der Surfkurs sondern auch die Unterkunft. In Spanien ist es kleinen Betrieben nur erlaubt eine touristische Tätigkeit durchzuführen. Das heißt normalerweise dürfte man entweder nur Surfkurse anbieten oder nur Unterkünfte vermitteln.
Wer beides macht muss eine spanische Reiseagentur werden.

Vielen Dank EU die Regeln dafür haben sich etwas gelockert. Früher musste in einer solchen Agentur der Inhaber über ein abgeschlossenes spanisches Tourismusstudium verfügen. Dies ist nun nicht mehr der Fall trotzdem ist eine Menge behördlicher Aufwand nötig um eine „Agencia de Vijaes“ zu werden. Ich glaube Details erspare ich Euch. Denn der schwierigste Teil kommt noch, die GmbH (oder in Spanien SL) muss über eine Stammeinlage von 60.000€ verfügen. Quasi eine Art Insolvenzversicherung.

Wer nicht zufällig 60.000€ unterm Kopfkissen hat muss kreativ werden. Banken stellen Sicherheiten aus, wenn die Bonität der Firma stimmt. Ihr könnt Euch nicht vorstellen bei wie vielen Banken ich nach solchen „Avalen“ gefragt habe. Es waren viele und immer sprach etwas dagegen uns diese Bürgschaft auszustellen.
Doch diese Geschichte hat ein Happy End es gibt Versicherungen, die sich auf die Bürgschaft für Reisebüros spezialisiert haben. Das ist nicht günstig aber hat es uns ermöglicht ein offizieller spanischer Reiseveranstalter und offizielles spanisches Reisebüro zu werden. Vielen Dank liebes Universum ;)

Ab nächster Woche verspreche ich, geht es in diesem Blog wieder ums Wellenreiten!

Bis dahin
Euer Christof