Der Deutsche aus der Sicht eines Spaniers

Es ist Herbst auf Fuerteventura. Woran merkt man das? An weltklasse Wellen und deutschen Rentnern in den Restaurants. Deshalb heute ein nicht ganz ernst gemeinter Beitrag zur innereuropäischen Völkerverständigung.

Liebe Deutsche bitte ganz tapfer sein.
Haltet Euch an Euren gehäkelten Tischdecken fest, nehmt Eure Dackel in den Arm, trinkt noch mal einen kräftigen Schluck aus dem Maßkrug und dreht die Roy Black Schallplatte etwas leiser - hier kommt die mit Klischees getränkte Eisbein-harte Wahrheit darüber was die Spanier über uns denken:

Die Spanier nennen die Deutschen liebevoll „Cabeza de Cuadrada “ – was so viel heißt wie Quadratschädel.

Halt!
Nicht gleich die Wutfaust in der Jogginghose ballen. In diesem Wort steckt durchaus eine gewisse Erfurcht. Der Deutsche gilt als pünktlich, ordentlich, fleißig und auch als tolerant.

Wir Deutschen sind quasi hybride Maschinenwesen, die ein weiser Schöpfer dazu geboren hat, die besten Autos der Welt zu bauen. Leider hat dieser Schöpfer den Humor an andere Europäer verteilt, die trotzdem gern unsere Autos fahren und uns dafür bewundern wie viel wir arbeiten.
In Deutschland scheinen Ingeneure geklont zu werden, deshalb sehen auch alle Deutschen irgendwie gleich aus, breite Hüften, helle Haut, hölzerner Gang...

Womit wir beim Thema umfassenden Rundbogen sind: Deutsche gelten als steif.
Man kann sich kaum vorstellen, dass sie zu etwas anderem tanzen außer Marschmusik.

Um unsere geisteswissenschaftlichen Leistungen werden wir übrigens bei weitem nicht so beneidet, wie wir es uns wünschen.
Wer will schon ein Liebegedicht in einer Sprache, die für Uneingeweihte wie eine Mischung aus Tourette und Husten klingt, ins Ohr geflüstert bekommen, wenn nebenan Tango getanzt wird? Olé!

Typisch deutsch: Auch im Urlaub nerven wir (mit freundlichen Gesicherten) unsere südeuropäischen Improvisationstalente mit ständig neuen gutgemeinten Verbesserungsvorschlägen.

Wir meinen es doch nur gut?!
Lasst Euch gesagt sein: Wirkliche Annerkennung verdient in Spanien nicht immer der fleißigste Arbeiter – sondern der herzlichste Mitmensch!

Deshalb hier eine kleine Übung für den heimischen Flur-Spiegel:
Benötigt wird eine vollreife Banane. Als erstes mit den weißen Sportsocken festen Halt auf dem hellen Laminat-Fußboden suchen. Dann die Banane sorgfältig horizontal in den Mund einlegen und  solange tragen, dass man selbst nach zwei Stunden Berufsverkehr nicht mehr ohne Zahnfleisch lächeln kann.
Nun Arme zur Seite und die Schultern nach hinten werfen und laut: „Hola, que tal!“ rufen.