Surfen in Jandia am Surfspot El Pozo
Der südlichste Punkt von Fuerteventura liegt nicht - wie viele vermuten - am letzten Ende von Fuerteventura, welches man nur über eine Schotterpiste erreicht. Der südlichste Punkt liegt an der Spitze der Halbinsel Jandia vor dem Leuchtturm des gleichnamigen, bekannten Urlaubsorts. Hier werden die langen weißen Sandstrände breiter, für die vor allem der Süden der Insel bekannt ist. Außerdem beginnen hier die großen Salzwiesen.
Am Strand von Jandia vor dem Leuchtturm brechen nicht nur Wellen bei starker Brandung an der Westküste. Auch der starke Passatwind im Sommer kann hier Wellen zum Surfen formen.
Der Surfspot in Jandia, an dem die Windwellen brechen, heißt „El Pozo“. Er liegt genau vor dem Leuchtturm von Jandia auf Fuerteventura. Die Windwellen in „El Pozo“ sind oft kräftig genug, um sie mit einem normalen Shortboard zu surfen. Im Gegensatz zu vielen anderen Surfspots an der Südküste und Ostküste der Insel.
Für viele Surfer im Süden von Fuerteventura ist „El Pozo“ eine der besten durch Windswell erzeugten Wellen zum Surfen in Jandia. Vor allem im Sommer ist dieser Surfspot sehr beliebt.
Anfahrt nach Jandia auf Fuerteventura
Du benötigst weder Karten noch Navigationssystem, um zum Surfspot El Pozo nach Jandia zu gelangen. Kommst du aus La Pared, Costa Calma oder von noch weiter nördlich, dann folgst du einfach der Autobahn in Richtung Morro Jable.
Am Ende der südlichen Autobahn auf Fuerteventura wird die Straße nach einem Kreisverkehr einspurig. Danach führt sie unter einer Brücke hindurch und einen Hügel hinab. Hier beginnt die zweispurige, von Palmen gesäumte Strandpromenade von Jandia.
Parken kannst du am besten vor dem Leuchtturm. Hier findest du einen Holzsteg, welcher über die Salzwiesen zum Leuchtturm führt.
Oft siehst du die Wellen erst, wenn du am Strand direkt vor dem Leuchtturm bist.
Die Wellen von El Pozo in Jandia, Fuerteventura
Wie auch beim anderen Surfspot in Jandia, der Cruz Roja, verändern die Sandbänke am Strandabschnitt vor dem Leuchtturm oft ihre Lage und Form im Laufe des Jahres.
Beobachten kannst du das vor allem im weiter südlich gelegenen Morro Jable. Hier ist der Strand manchmal 50m und in anderen Jahren kaum 2m breit. Kräftige Wellen aus unterschiedlichen Richtungen können enorme Mengen an Sand die Küste hinauf und wieder hinab spülen.
Die Lage und Form der Wellen in El Pozo verändern sich durch die Sandverschiebung nicht so stark, wie die Wellen am benachbarten Strandabschnitt Cruz Roja.
Die Wellen in „El Pozo“ laufen fast immer von rechts nach links. Sie werden deshalb auch „Linke Wellen“ oder „Linkshänder“ genannt.
Direkt vorm Leuchtturm ist die Welle meist am hohlsten und steilsten. Weiter links vom Leuchtturm, in Richtung Strandabschnitt von Cruz Roja, brechen die Wellen länger und sanfter.
Umso kräftiger der Windswell ist, umso größer werden auch die Wellen in „El Pozo“. Dann beginnen sich die links vom Leuchtturm lange brechenden Wellen mit den steilen Wellen vor dem Leuchtturm zu verbinden.
Tipp für Surf-Pros: Neben den linken Wellen vor dem Leuchtturm, gibt es bei Windswell auch oft kurze rechte Wellen zum Surfen in Jandia. Diese brechen sehr steil und hohl. Deshalb sind sie ideal für ein paar knackige Sommer-Tubes in Boardshorts!
Bei welchen Bedingungen surfst du in El Pozo in Jandia?
Wie auch bei allen anderen Windwellen an der Ostküste und Südküste Fuerteventuras, ist die Grundvoraussetzung starker Wind. Dieser muss über mehrere Tage konstant wehen. Frühjahr und Sommer sind die Jahreszeiten, in denen diese starken Winde häufig vorkommen. Daher rührt auch der Name von Fuerteventura, denn auf deutsch heißt „fuerte“ stark und „ventura“ Wind. Fuerteventura heißt also übersetzt „Starker Wind".
Damit dieser starke Wind auch Wellen aufbaut, ist neben der Stärke auch die Richtung entscheidend. Am besten ist, wenn der Wind aus Nordosten kommt. Dann ergibt sich ein, für die Wellen an der Süd- und Ostküste, besonderes Phänomen. Der starke Wind erzeugt Wellen und dank der geographischen Ausrichtung der Südhalbinsel, ist der gleiche Wind direkt am Strand ablandig. Dies bedeutet, dass die Windwellen im Süden von Fuerteventura aufgrund des ablandigen Windes zwar klein, aber gleichzeitig auch sehr sauber sind. Damit sind sie viel besser zu surfen.
Kommt der Wind aus zu nördlicher Richtung, gelangen die Wellen nicht bis an die Ost- und vor allem Südostküste von Fuerteventura. Ist der Wind direkt aus östlicher Richtung, erzeugt er zwar ebenfalls Wellen, diese brechen aber nicht mehr bei ablandigem Wind.
Allerdings ist dann der Wind an der Westküste Fuerteventuras ebenfalls ablandig und die Wellen brechen besser am Surfspot La Pared. Du merkst schon, auf der Insel Fuerteventura kannst du immer irgendwo gute Wellen zum Surfen finden.
In „El Pozo“ surfst du bei Ebbe bis zu mittleren Gezeitenständen. Bei Flut kannst du hier nur in seltenen Fällen surfen. Bei Ebbe kannst du auch im Weißwasser in „El Pozo“, direkt vor dem Leuchtturm oder links davon surfen.
Worauf musst du beim Surfen in El Pozo in Jandia achten?
Im Gegensatz zu anderen Stränden gibt es in Jandia am Strandabschnitt von „El Pozo“ genauso wie bei „Cruz Roja“ keine gefährlichen Klippen oder Steine im Wasser. Die Strömung ist hier auch vergleichsweise gering und daher eher ungefährlich.
Diese leichte Strömung zieht Surfer permanent parallel zur Küste von Norden nach Süden, also hinunter in Richtung Morro Jable. Sie entsteht durch die Windwellen, welche in einem seitlichen Winkel auf den Strand treffen. Da die Strömung parallel zum Strand verläuft und nicht aufs offene Meer zieht, ist sie nicht wirklich gefährlich. Es kann allerdings passieren, dass die Strömung dich in den steileren Teil der Welle zieht, der vielleicht deinem Surfkönnen noch nicht entspricht. Am stärksten ist die Strömung im flachen bis stehtiefen Wasser, nahe beim Strand.
Der steilste und zugleich auch kräftigste Teil der Welle bricht direkt vor dem Leuchtturm. Dieser ist wahrscheinlich auch der einzige Faktor, worauf unerfahrene Surfer auf diesem Surfspot achten sollten.
Während erfahrene Surfer diese Sektion der Welle lieben, können Surfanfänger hier ziemlich heftig und hart auf die flache Sandbank oder direkt auf den Strand geschleudert werden.
Gerade im Sommer brechen diese hohen und steilen Wellen, die vor allem bei den Einheimischen sehr beliebt sind, nicht an vielen Stellen. Deshalb kann es an manchen Tagen im letzten Wellenabschnitt von „El Pozo“ schon mal voller werden.
Wer nicht mit seinem Shortboard nach kleinen Tubes und vertikalen Turns sucht, kann diesen Wellenabschnitt getrost vermeiden. Dann surfst du hier besser die sanfteren Wellen, die nur wenige Meter weiter links am Strand laufen.