Riffe surfen im Süden von Fuerteventura

Fuerteventura gilt als das Hawaii Europas. Der Vergleich ist natürlich den ganzjährig sommerlichen Temperaturen geschuldet. Selbst im Winter gibt es hier Surftage, an denen du in Boardshorts bzw. Bikini surfen kannst. Auch den vulkanischen Ursprung teilen die Kanarischen Inseln mit dem hawaiianischen Archipel. Der entspannte Lebensstil der Einheimischen ist eine weitere Gemeinsamkeit. Hier auf Fuerteventura hat man oft das Gefühl die Uhren würden sprichwörtlich langsamer ticken. Der Hauptgrund für die Metapher des europäischen Hawaiis sind aber natürlich die vielen guten Wellen, welche an ganz unterschiedlichen Küsten Fuerteventuras brechen.
Genauso wie die bekannte Nordküste der hawaiianischen Insel Ohau, ist auch Fuerteventura für die vielen Wellen am Northshore bekannt. Diese brechen alle auf Riffen und sind deshalb sehr konstant.

Auch im Süden von Fuerteventura gibt es Riffe zum Surfen. Die Wellen hier brechen ebenso konstant und sauber wie auf vergleichbaren Riffen der Nordküste.

Anfahrt nach Cofete auf Fuerteventura
Jeep Safari zum Surfspot Cofete
Istmo de La Pared Richtung Cofete
Endloser Sandstrand von Cofete
Surfer am Surfspot in Cofete
Der Friedhof in Cofete auf Fuerteventura
Zwei Surfer am Strand von Cofete
Ein Fischer im Hafen von Morro Jable
Sonnenaufgang in Morro Jable
Der Strand von Morro Jable, Blickrichtung Jandia

Anfahrt zum Südwesten von Fuerteventura


Die Anfahrt zu den Riffen im Süden von Fuerteventura beginnt in Morro Jable. Morro Jable ist der letzte große Ort im Süden der Insel. Auf der Autobahn ist der Ort bereits ab dem Flughafen ausgeschildert. Solltest du also nicht direkt in Morro Jable wohnen, fährst du auf der Autobahn in Richtung Süden nach Morro Jable.

Am Ende mündet die Autobahn in einen Kreisverkehr und die Straße dahinter wird einspurig. Sie führt in Serpentinen hinab zum Strand von Jandia. Nach einem weiteren Kreisverkehr wird die Straße wieder zweispurig und es beginnt die von Palmen umringte Strandpromenade von Jandia. Du folgst einfach dieser Straße bis zu ihrem Ende. Nun führt die Straße über einen Hügel, der Jandia von Morro Jable trennt. Du folgst weiter dem Straßenverlauf bis zu einem weiteren großen Kreisverkehr in Richtung Hafen (span. Muelle).

Die Straße verläuft noch ein Stück oberhalb des Ortes und führt dann wieder bergab in Richtung Hafen. Kurz vor dem Hafen, gegenüber von vielen kleinen bunten Reihenhäusern, ist eine Abzweigung nach rechts. Ein Schild weist dich darauf hin, dass es hier zum Friedhof (span. cementerio) geht. Fahre hier rechts in Richtung Friedhof. Nach einigen weiteren Serpentinen über dem Hafen von Morro Jable erreichst du den Friedhof. Hier beginnt die lange, unbefestigte Schotterpiste, welche auch nach Cofete führt.

Achtung:
Die meisten Autovermietungen haften nicht für Schäden, wenn die Autos auf Schotterpisten gefahren werden. Abschleppdienste wegen platter Reifen können schnell recht teuer werden. Wer diese Piste mit einem „normalen“ Auto befährt, sollte deshalb besonders vorsichtig sein. Obwohl die Piste wenigstens einmal im Jahr erneuert wird, gibt es viele Passagen mit großen Löchern und Bodenwellen. Im Idealfall mietest du direkt einen Geländewagen mit Allrad. Die meisten Autovermieter haben auch einfache Allradfahrzeuge in ihrem Angebot.

Die Schotterpiste windet sich nun für ungefähr 16 Kilometer vorbei an den majestätischen Bergen der südwestlichen Spitze Fuerteventuras. Auf der Hälfte kommst du an einer alten Tomatenfarm vorbei. Passierst du die folgende Bergflanke, eröffnet sich der Blick das erste Mal auf die Wellen im Süden der Insel. Von hier aus kannst du gut die Wellen auf den Riffen im Süden von Fuerteventura an den weißen Schaumkronen erkennen.

Essen mit Freunden in Morro Jable
Beach Volleyball am Strand von Morro Jable
Skaten in Jandia
Abends in der Bucht von Morro Jable
Mit den SUP Boards durch Morro Jable

Die Wellen auf den Riffen im Süden von Fuerteventura

Abhängig von den jeweiligen Wind- und Wellenbedingungen, brechen im Süden von Fuerteventura auf unterschiedlichen Riffen gute Wellen. Es müssen nicht unbedingt dieselben Bedingungen sein, die an der bekannten Nordküste von Fuerteventura für Wellen auf den Riffen sorgen. Es gibt eine Menge Variablen, welche dafür verantwortlich sind wie und wo Wellen auf den Riffen im Süden brechen. Wichtig ist nicht nur die Größe der Wellen, sondern auch die Kraft. Die Kraft der Wellen wird auch Periode genannt und in Sekunden gemessen. Natürlich spielt es auch eine Rolle aus welcher Richtung die Wellen kommen.

Auch der Gezeitenstand spielt eine große Rolle. Auf manchen Riffen laufen die Wellen bei allen Gezeitenständen. Auf den meisten Riffen verändern die Wellen bei wechselnder Tide ihre Form, die Art wie sie brechen und den Anfang, von wo sie brechen. Es gibt auch einige Riffe im Süden von Fuerteventura, die nur bei bestimmten Gezeitenständen surfbar sind.

Ich selbst lebe schon seit etlichen Jahren im Süden von Fuerteventura und gehe regelmäßig surfen an den Riffen im Süden der Insel. Selbst nach über 10 Jahren gibt es immer noch viele Tage, an denen ich neue Erfahrungen sammle. So lerne ich Jahr für Jahr mehr darüber, welche Surfbedingungen an welchem Riff optimal sind.

Leuchtturm punta de jandia nahe Cofete auf Fuerteventura
Fuerteventuras Süden, Surfer in Cofete
Fischerdorf auf Fuerteventura im Süden
Fischerboote im Hafen von Morro Jable
Sanddüne in Jandia
Wanderweg Buen Paso auf Fuerteventura
Steine am Strand von Fuerteventura
Wellen bei starkem Wind
Dünen von Fuerteventura
Brechende Welle in Fuerteventuras Süden

Worauf solltest du achten beim Surfen der Riffe im Süden von Fuerteventura?

Die Riffe im Süden der Insel sind nur etwas für Surfer, die wirklich fortgeschritten und erfahren sind. Grüne Wellen sicher anzupaddeln und zu bekommen, ist die Voraussetzung. Wer einige Routine beim Surfen hat, wird auf den Riffen in Fuerteventuras Süden am richtigen Tag seine persönliche perfekte Welle finden. Dennoch solltest du dein Surflevel gut einschätzen können. An den meisten Riffen gibt es bestimmte Punkte, an denen Surfer ins Wasser gehen und wieder aus dem Wasser an Land kommen. Wer sich nicht sicher ist, wo diese Punkte sind, sollte andere Surfer dabei beobachten. So vermeidest du dich unnötig in Gefahr zu bringen, weil du bestimmte Steine oder Strömungen übersehen hast.

Der Ein- und Ausstieg aus dem Wasser geschieht nicht selten über scharfkantige Lava. Wer nicht etwas Hornhaut an den Füßen hat und trittsicher ist, sollte hier besser Surf Booties tragen. Fast alle Wellen kannst du nicht bis zum Schluss ins Weißwasser fahren. Einige der Wellen brechen am Ende in sehr flachem Wasser, direkt aufs scharfkantige Riff. Du solltest daher den Punkt erkennen, an dem du spätestens aus der Welle aussteigen musst.

Es kann an Fuerteventuras südlichen Riffen vorkommen, dass man gute Wellen mit nur wenigen anderen Surfern teilt. Das ist etwas Besonderes und heutzutage in Europa nicht mehr selbstverständlich. Viele Surfer sind hier im Süden von Fuerteventura aufgewachsen und surfen ihr halbes Leben an ihren Riffen. Die einheimischen Surfer wissen um den Schatz vor ihrer Haustür und beschützen ihn, wo es geht. Du solltest dich deshalb in allen Belangen so respektvoll wie nur möglich verhalten. Versetze dich mal in die Lage der Einheimischen: Stell dir deinen ganz persönlichen Lieblingsplatz in der Natur bei dir zuhause vor. Analysiere deine Gefühle bei der Vorstellung, dass dieser Platz von Leuten besucht wird, die sich dort respektlos dem Mensch und der Natur gegenüber verhalten. Würdest du diese Menschen hier mit offenen Armen empfangen? Wohl kaum.

Du solltest also nicht erwarten, dass die einheimischen Surfer der Insel in Freudengeschrei ausbrechen, wenn sie Mietwagen mit vier Surfbrettern auf dem Dach vor einem Riff im Süden der Insel sehen. Als kleiner „Surfknigge“ würde ich dir sehr empfehlen, nicht mit mehr als einem weiteren Surfer zu den Riffen zu fahren. Freundliches grüßen aller Anwesenden ist Pflicht, bei gleichzeitiger „Null Erwartung“ einer entsprechenden Geste des Gegenübers. Auch, wenn du als erfahrener Surfer gut erkennen solltest, wo der Peak der Welle ist, solltest du im Wasser diesen Ort nicht direkt aufsuchen. Sondern dich langsam dorthin vorarbeiten und warten bis du an der Reihe bist.
Etwas nachhaltige Diplomatie kann das gemeinsame Surfen sehr viel entspannter machen. Es kann auch in den kommenden Tagen dafür sorgen, dass sich deine Wellenausbeute von Tag zu Tag steigert.

Fischerboot in Morro Jable auf Fuerteventura
Tapas Bar auf Fuerteventura
Das Dorf Morro Jable auf Fuerteventura
Beach Cruiser in Jandia
Kleine Geschäfte auf Fuerteventura
Sonnenuntergang in Morro Jable
Fischrestaurant in Morro Jable
SUPen in Morro Jable
Tapas Bar auf Fuerteventura
Weg zum Strand von Morro Jable

Fazit zum Surfen an den Riffen in Fuerteventuras Süden

Es hat natürlich einen Grund, dass dieser Artikel an vielen Stellen allgemein gehalten ist und explizit auf die Gefahren des scharfkantigen Untergrundes hinweist, sowie defensiv freundliches Verhalten gegenüber lokalen Surfern einfordert.

Die Wellen auf den Riffen im Süden von Fuerteventura können in der Tat recht gut werden. Selbst unter Folter würde ich hier aber nicht preisgeben, welche Wellen- und Windbedingungen dafür notwendig sind. Denn es gibt bei Fuerteventuras südlichen Riffen ein Problem: Die meisten dieser Wellen vertragen nur sehr wenige Surfer. Dass es immer noch Tage gibt, an denen nur eine hand-voll Surfer die Line Ups in Fuerteventuras Süden teilt, ist etwas ganz Besonderes. Es ist eigentlich das, wovon jeder Surfer nachts träumt: Gute Wellen nur mit den besten Freunden teilen. Wenn du selber bereits einen solchen Platz entdeckt hast, verstehst du sicher, wovon ich schreibe.

Stell dir das Surfen auf Fuerteventuras Riffen im Süden nicht als Tagesausflug vor. Es ist eine Mission. Es braucht Zeit, um die einzelnen Surfspots kennenzulernen. Es braucht Zeit, um die persönliche, perfekte Welle zu finden. Wer diese Zeit investiert, wird schnell merken, welchen Schatz er bzw. sie gefunden hat. Und wird dann, genauso wie ein Schatzsucher, mit einem verschmitzten Lächeln antworten, wenn er bzw. sie nach dem richtigen Weg gefragt wird.

Aloha.