Surfen in der Cruz Roja in Jandia auf Fuerteventura
Die Südhalbinsel von Fuerteventura ist bekannt für ihre schönen, langen Sandstrände.
Was wenige wissen, der südlichste Punkt der Insel ist auf der Höhe des großen Leuchtturms von Jandia in Fuerteventura.
Am breiten weißen Sandstrand vor dem Leuchtturm und den Salzwiesen von Jandia brechen oft gute Wellen. Meistens dann, wenn die Wellen an der Westküste, zum Beispiel in La Pared, zu groß zum Surfen sind.
Die Welle in Jandia wird „Cruz Roja“ (span. Rotes Kreuz) genannt, weil sie am Strand auf der Höhe des ehemaligen Rettungsschwimmer-Häuschens bricht. Hier wehte früher nämlich eine Rotkreuz Flagge.
Für viele Surfer im Süden von Fuerteventura ist die Cruz Roja eine der besten Wellen der Insel. Wenn die Bedingungen stimmen, dann bricht diese Welle so wie die bekannten Pointbreaks an der australischen Goldcoast.
Anfahrt nach Jandia auf Fuerteventura
Die Anfahrt nach Jandia ist super einfach und klappt auch ohne Navi. Wenn du aus La Pared, Costa Calma oder weiter nördlich kommst, folge einfach der Autobahn in Richtung Morro Jable.
Die Autobahn endet kurz vor Jandia an einem Kreisverkehr. Hier folgst du der Straße weiter Richtung Morro Jable. Kurz darauf unterquerst du eine Brücke und ab hier führt die Straße bergab. Wenn die Cruz Roja richtig gut läuft, siehst du von hier bereits die ersten Wellen an die Küste laufen.
Parke dein Auto auf Höhe des Walskeletts und benutze auch den Strandaufgang, der hier ist. Zum Beach kommst du über einen langen Holzsteg, der über die grünen Salzwiesen führt. Es lohnt sich auch direkt zum Strand zu gehen und dort die Wellen zu checken. Denn häufig brechen in Jandia surfbare Wellen, die von der Straße aus nicht zu sehen sind.
Die Wellen der Cruz Roja in Jandia, Fuerteventura
Die Sandbänke in Jandia auf Fuerteventura verändern sich oft im Laufe des Jahres. Heftige Stürme mit starken Wellen aus unterschiedlichen Richtungen, können große Mengen Sand an der Südküste verschieben. So ist zum Beispiel der Strand vor den Restaurants in Morro Jable manchmal 50m breit und dann wieder komplett verschwunden.
Meine Beobachtung der vergangenen Jahre ist, umso kleiner der Strand in Morro Jable ist, umso größer ist meist die Sandbank der Cruz Roja. Und umso besser läuft dort die Welle.
Die Wellen der Cruz Roja brechen fast immer von links nach rechts und werden deshalb „Rechte Wellen“ genannt.
Mit der wechselnden Sandmenge verändert sich auch die Lage, Länge und Form der Wellen. Grundsätzlich ist es so, dass direkt vor dem gelben Rettungsschwimmer-Häuschen eine steilere Welle läuft. Hier surfen meist die Einheimischen. Rechts vom Rettungsschwimmer-Turm, den Strand ein wenig weiter hinauf, brechen ebenfalls Wellen. Diese Wellen sind meist sogar etwas länger. Dafür aber ein bisschen flacher.
An guten Tagen verbinden sich beide Wellen zu einer einzigen, langen Welle.
Kleiner Tipp: Oft bricht die Welle vor dem Rettungsschwimmer-Häuschen so, dass es dort auch eine kurze Linke gibt. Werden die rechten Wellen zu voll, kannst du hier immer noch ein paar kurze Linke Wellen abreiten.
Bei welchen Bedingungen surfst du die Cruz Roja in Jandia?
Der Strand von Jandia auf Fuerteventura ist gleichzeitig der südlichste Punkt der Insel. Die Wellen aus dem Atlantik kommen meist aus Nordwesten bis Westen. Das bedeutet, die Wellen müssen so weit aus westlicher Richtung kommen, dass sie nicht durch das letzte Stück der Insel abgeschirmt werden.
Ein anderes Szenario ist, wenn die Wellen an der Westküste so groß sind, dass sie sich um die Insel herumlegen und dann als kleinere Wellen am Strand von Jandia brechen.
Außerdem kann es im Sommer passieren, dass in Jandia Wellen brechen, die aus der südlichen Hemisphäre kommen. Dieser Swell entsteht durch heftige Stürme im Südatlantik. Im europäischen Frühjahr und Sommer ist die wahrscheinlichste Zeit für Südswell.
Die Wellen der Cruz Roja in Jandia brechen meisten von der Ebbe bis zum mittleren Gezeitenstand. Abhängig von der Größe der Wellen, kannst du auch bei Flut surfen. Bei moderaten Wellenhöhen brechen die Wellen bei Flut aber zu dicht am Strand.
Bei Ebbe kannst du auch im Weißwasser surfen, weiter rechts vom Rettungsschwimmer-Haus.
Worauf musst du achten beim Surfen in Jandia auf Fuerteventura?
Im Gegensatz zu anderen Surfspots und Stränden gibt es in Jandia so gut wie keine gefährlichen Strömungen, Klippen oder Steine im Wasser.
Vielleicht ist es gerade das, was die Wellen für unerfahrene Surfer in Jandia manchmal doch etwas gefährlich macht. Es ist nämlich sehr einfach, sogar mit trockenen Haaren direkt hinter die gebrochenen Wellen in Jandia zu gelangen. Du kannst die Wellen weiter rechts an ihrem Anfang nämlich quasi umpaddeln. Lässt du dich dann etwas zurück nach links in die Bucht treiben, kannst du an großen Tagen mit trockenen Haaren im Line Up sitzen. Hier können aber Wellen heranrollen, die deutlich über Kopf hoch sind.
Jeder Surfer weiß selber am besten um sein Surflevel und jeder im Line Up muss die Vorfahrtsregeln beim Surfen kennen. Für die Einheimischen ist Jandia ein wohl behüteter Schatz. Wenn die Wellen in Cruz Roja sehr groß sind, sollten also nur die Surfer am Peak (Anfang der Welle) starten, die dieser Welle auch gewachsen sind. Nicht selten sind dann auch professionelle Surfer von anderen Kanarischen Inseln vor Ort.
Diese Surfer suchen vor allem die letzte Sektion der Welle, welche dicht am Strand vor dem Rettungsschwimmer-Häuschen läuft. Hier werden die Wellen hoch und sehr hohl, sodass sich auch Tubes zum Surfen bilden. Allerdings brechen die Wellen hier in extrem flaches Wasser. Obwohl der Untergrund komplett aus Sand besteht, kann ein heftiger Sturz schon ein paar Schmerzen inklusive gebrochener Knochen verursachen.
Bei allen Vorsichts- und Vorfahrtsregeln, an die du dich beim Surfen der Hauptwelle vor dem Rettungsschwimmer-Häuschen halten solltest, sei erwähnt, dass immer auch kleinere Wellen in Jandia brechen. Dafür musst du einfach nur ein wenig nach rechts den Strand hinab laufen.