Surfen an der Ostküste im Süden von Fuerteventura
Wenn der Passatwind kräftig genug ist, gibt es an der gesamten Ostküste der Südhalbinsel von Fuerteventura Wellen. Weht dieser Wind für einen Zeitraum von mindestens anderthalb Tagen oder länger, werden die Wellen an Fuerteventuras Ostküste immer größer, kräftiger und geordneter. Die zwei bekanntesten Surfspots an der Ostküste sind der Strand unterhalb der kleinen Siedlung von Esquinzo und natürlich der Strandabschnitt „El Pozo“ vor dem Leuchtturm von Jandia.
Es gibt jedoch noch etliche weitere Strände an der Ostküste Fuerteventuras. An denen kannst du surfen, wenn der Passatwind ausreichend stark ist. Das Besondere hier ist, dass an allen diesen Stränden der lokale Wind ablandig ist. Die kleinen brechenden Wellen sind besonders sauber bzw. geordnet und damit leichter zu surfen.
Anfahrt zu den Stränden der Ostküste Fuerteventuras
Die Ostküste von Fuerteventuras Südhalbinsel beginnt bei Costa Calma und endet am Leuchtturm in Jandia. Der Strandabschnitt zwischen dem Leuchtturm von Jandia und Morro Jable zeigt schon nach Süden und deshalb zur Südküste der Insel. Auf diesen ca. 20 Kilometern gibt es etliche feine Strände und kleine Buchten. Die Autobahn verläuft parallel zur Küste und es gibt verschiedene Abfahrten, die dich zum Wasser führen.
Im wüstenartigen Bereich zwischen La Pared und Costa Calma gibt es neben der Abfahrt nach Costa Calma nur eine weitere, welche zur großen Gezeitenlagune führt. Weiter südlich der Lagune beginnen die Berge der Südhalbinsel Fuerteventuras. Ab hier gibt es eine Landstraße, die sich in Serpentinen entlang der Ostküste windet. Wer die vielen kleinen Strände und schönen Buchten der Ostküste entdecken möchte, sollte von der Autobahn auf die Landstraße wechseln.
Von der ca. 15 Kilometer langen Landstraße gibt es verschiedene Abzweigungen zu den Strandabschnitten und Buchten der südlichen Ostküste von Fuerteventura. Viele Wellen der Ostküste kannst du bereits von der erhöht verlaufenden Landstraße sehen. Manche der Abzweigungen zum Strand sind unbefestigt. Meist sind diese unbefestigten Wege nicht sehr lang. Trotzdem solltest du sie vorsichtig befahren. Viele Autovermieter schließen Schäden, die auf unbefestigten Straßen passieren, aus dem Versicherungsschutz des Mieters aus.
Um direkt zum Surfspot Esquinzo zu gelangen, fährst du die letzten Meter über eine Schotterpiste. Alternativ kannst du in der Siedlung von Esquinzo parken und zum Strand laufen. Folgst du der Landstraße aber weiter, fährst du die letzten Kilometer nach Jandia wieder auf der Autobahn. An einem Kreisverkehr, in dessen Mitte die Skulpturen kleiner Kinder stehen, endet die Autobahn. Hier gibt es eine weitere Abzweigung zum Strand. Folgst du weiter dem Straßenverlauf, dann kommst du nach Jandia. Dort brechen an verschiedenen Strandabschnitten Wellen. Der Bekannteste ist direkt vor dem Leuchtturm von Jandia und heißt „El Pozo“. Hier findest du auch leicht einen Parkplatz.
Die Wellen an der Ostküste von Fuerteventura
Der Verlauf und die Breite des Strandes an Fuerteventuras Ostküste verändert sich stark zwischen Costa Calma und dem am südlichen Ende gelegenen Jandia. Auch die Landschaft hinter dem Strand verändert sich. In Costa Calma und in der weiter südlichen, wüstenartigen Landschaft ist die Insel vergleichsweise flach. Am Ende des „Istmo de La Pared“ und der großen Gezeitenlagune von „Sotavento“ ändert sich die Landschaft. Hier beginnt eine Bergkette, zu deren Gipfeln auch der höchste Berg Fuerteventuras gehört. So wie sich die umgebende Landschaft, die Länge und Breite der einzelnen Strandabschnitte im Verlauf der Ostküste ändern, wechselt auch die Form und Kraft der Wellen an den einzelnen Stränden.
Im nördlichen Teil der Ostküste bei Costa Calma und der großen Lagune, ist der Wind durch die vergleichsweise flache Landschaft hinter den Stränden stärker. Meist brechen hier die Wellen noch sanfter, als an anderen Stränden weiter südlich. Die brechenden Wellen kannst du hier nur mit einem Surfbrett mit viel Volumen surfen - Malibus und Longboards sind hier erste Wahl. Werden die Wellen groß, dann funktioniert auch ein dickes Fishboard sehr gut. Im südlichen Verlauf der Ostküste, zu welchem parallel die alte Landstraße führt, sind die Wellen etwas kräftiger als bei Costa Calma. Dank der Berge im Hintergrund ist der Wind hier auch etwas schwächer. An Stränden wie Esquinzo kannst du schon etwas häufiger das Malibu gegen ein Fishboard tauschen.
Bei der richtigen Wellen- und Windrichtung sind die Wellen vor dem Leuchtturm in Jandia am kräftigsten. An guten Tagen sind die Windwellen von „El Pozo“ genauso gut und besser als Wellen an den Stränden der Westküste. Deshalb surfen hier auch viele gute einheimische Surfer ganz normal mit ihren Shortboards.
Bei welchen Bedingungen surfst du an der Ostküste von Fuerteventura ?
Damit an der südlichen Ostküste von Fuerteventura surfbare Wellen brechen, muss der Wind aus nordöstlicher Richtung kommen. Der für Fuerteventura typische Passatwind hat meist genau den richtigen Winkel aus Nordosten. Weht dieser Passatwind kräftig genug und über einen Zeitraum von mehr als einem Tag, brechen Wellen an der Ostküste von Fuerteventuras Südhalbinsel. Das Besondere ist, dass die Wellen zwar durch Wind entstehen, der gleiche Wind aber direkt am Strand ablandig ist, was die Wellen sehr sauber und leichter zu surfen macht.
Die Stärke und Dauer des Windes entscheiden letztendlich über die Wellenhöhe an Fuerteventuras Ostküste. Meist nimmt die Wellengröße zu, umso länger der Wind weht. Außerdem wird auch die Kraft der Wellen, welche in Sekunden gemessen wird, größer, umso länger der Wind anhält. Sie wird auch Periode genannt und beschreibt den Abstand zwischen den einzelnen Wellen. Damit ordnen sich die Wellen noch mehr und werden einfacher zu surfen.
Abhängig davon, ob du Surf Anfänger oder fortgeschrittener Surfer bist, wählst du den für dein Level passenden Gezeitenstand. Anfänger gehen an den meisten Stränden der Ostküste eher bei Ebbe ins Wasser. Für fortgeschrittene Surfer sind die ungebrochenen Wellen häufig bei Flut besser.
Worauf musst du achten beim Surfen an der Ostküste von Fuerteventura?
Die Strände und Wellen an der Ostküste im Süden von Fuerteventura bergen kaum Gefahren. Strömungen sind sehr viel schwächer, als vergleichbare Strömungen an der Westküste der Insel. Es gibt so gut wie keine Strömungen, die Surfer aufs offene Meer ziehen. Meist gibt es eine Strömung parallel zur Küste von Norden nach Süden. Diese Parallelströmung wird um so stärker, je größer und kräftiger die Wellen sind. Gefährlich ist diese Strömung nur für Surfer, die sich nicht am Land orientieren. Ihnen fällt nicht auf, wie weit sie sich eventuell bereits von der Stelle entfernt haben, an der sie ins Wasser gegangen sind. Die Konsequenz kann ein längerer Fußmarsch zurück am Strand sein.
An Tagen mit eher kleineren Wellen solltest du immer beachten, dass die Wellen in relativ flachem Wasser brechen. Im letzten Abschnitt mancher Wellen ist das Wasser nur noch knietief. Das ist nicht super gefährlich, denn der Untergrund ist weicher Sand. Trotzdem solltest du beim Absteigen vom Surfbrett dementsprechend vorsichtig sein. Manche Wellen der Ostküste brechen bei Flut sehr nah am Ufer. In Esquinzo können unvorsichtige Surfer so in die großen Steine am nördlichen Ende der Bucht geraten. Am Strandabschnitt „El Pozo“ können die Wellen bei Flut manchmal sehr heftig auf den Strand brechen.