Gefährliche Tiere auf Fuerteventura?

Fuerteventura gehört zwar politisch zu Europa, doch geografisch ist es eher ein Teil von Afrika. Deshalb möchte ich heute ein wenig auf die berechtige Frage eingehen, ob die hiesige Natur gefahren für uns Welten bummelnde Surftouristen birgt.

Hallo Ihr Lieben,

heute möchte ich Heinz (Christof) Sielmann mich mit Euch an einen exotischen Ort begeben. Wir werden auf eine Insel vor Afrika reisen und hier völlig ungeschützt die heimische Fauna erkunden, mit dem Ziel gefährliche Tiere zu finden.

Mein Kameramann hat sich bereits einige Palmenwedel an den Tropenhelm gesteckt und auch ich trage nun mein khakifarbenes Entdeckerhemd.

So pirschen wir leicht gebückt, gefolgt von vier Praktikanten der Filmhochschule München, die für uns die schweren Metallkoffer mit technischer Ausrüstung tragen, durch die savannenartige Landschaft der kargen Vulkaninsel.

Auf einer Anhöhe halten wir inne unter uns erstreckt sich ein weißer weiter Sandstrand an dem sich eigenartige Wesen tummeln.
Viele haben weiße und nicht wenige rot gefleckte Haut. Sie liegen teilweise reglos auf dem Boden andere treiben im Wasser.
Mein Kameramann Fritz robbt nun langsam auf die Szenerie zu und ich beginne wie es von mir erwartet wird das Geschehen zu kommentieren:

„Es ist schon erstaunlich wie diese possierlichen Tiere hier völlig frei im Wasser treiben und am Strand auf und abgehen.
Dabei drücken sie ihre Zigarettenkippen in den Sand und lassen arglos Plastiktüten ins Meer wehen.“

Szenewechsel - nun sitze ich wieder daheim im Tropenhaus des Tierparks meiner Heimatstadt und schreibe umgeben von unzähligen Exponaten aus fernen Ländern auf meinem Kolonialstil Schreibtisch meine Erfahrungen von Fuerteventura nieder:

Habe ich gefährliche Tiere gesehen?
Ja es gibt eine gefährliche Spezies auf Fuerteventura. Es ist leider der Mensch. Ich mache hier keinen Unterschied zwischen Einheimischen und Touristen.
Es ist kaum zu ertragen wie achtlos viele Bewohner und Besucher mit dieser Insel umgehen. Zigarettenkippen werden in den Sand gedrückt, Flaschen und Dosen am Strand gelassen, Plastiktüten wehen ins Meer...

Mal abgesehen von diesen wirklich gefährlichen Lebewesen, gibt es auf Fuerteventura nichts in der Natur, das mir Heinz (Christof) Sielmann, gefährlich erschien.

Es gibt keine Haie, Schlangen oder giftigen Insekten.
Vielleicht eine etwas besorgniserregend Population von niedlichen Erdhörnchen, die aus Ermangelung natürlich Feinde fast schon dreist um Fetter betteln. Können diese Tiere denn nicht wenigstens lernen etwas Dankbarkeit zu zeigen, wenn Sie einem schon die Frühstücksbrote abtrotzen?

Ansonsten wären da noch Ziegen zu nennen, die immer wieder frei von jeder Vorankündigung einfach am Straßenrand stehen und einen völlig verständnislos anstarren. Was soll das? Da hilft nur laut „Mäh“ sagen.

In Regionen mit lokalen Fischfang- und Verarbeitungsbetrieben fanden sich noch Möwen. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, kann ich nur sagen, dass ich für deren Ernährungsweise keinerlei Verständnis aufbringen kann. Oder esst Ihr zuhause aus der Abfalltonne? Ich nicht. Nicht mal wenn Sie prall gefüllt mit frischen Fischresten ist.

Und wenn wir schon im Hafen sind. Schildkröten - die hier völlig ohne geistige Anleitung größer gezüchtet werden. Was ist mit einer Ninjutsu-Kampfausbildung? Will denn niemand diesen armen Tieren die Namen von italienischen Renaissance Künstlern geben?

Erschöpft schlafe ich auf dem Krokodillederbezug meines Schreibtisches ein und sabbere neben das Tintenfässchen aus Elefantenfuß.

Bis nächste Woche
Euer
Heinz (Christof) Sielmann