Geschichte des OTRO MODO Surfcamp (Kapitel 4)

Ein neues Kapitel aus der Geschichte des OTRO MODO Surfcamps. Nach einigen Surfurlauben fährt Christof das erste Mal an den Atlantik, um in einem Surfcamp zu arbeiten.

Hallo liebe Blog-Leser und Surfer,

es geht weiter mit der Geschichte von OTRO MODO, die natürlich auch meine eigene Geschichte ist.
Im letzten Kapital habe ich schon begonnen darüber zu schreiben, dass ich um endlich richtig surfen zu lernen meine Zeit am Atlantik verlängern musste, was nur mit einem Job am Meer geht.
So kam ich ins Rainbow Tours Surfcamp nach Molliets Plage.

Im völligen Gegensatz zu anderen Veranstaltern, kam von Rainbow Tours keinerlei schriftliche Reaktion auf meine Bewerbung.  Da keine Reaktion nicht zwangsläufig eine Ablehnung bedeutet, rief ich noch mal bei der Zentrale in Hamburg an und trug mein Anliegen vor. Kurz gefasst: „Ich mache alles, wenn ich dafür an den Atlantik komme.“ Ich bekam eine ebenso kurze wie überraschende Antwort.
Sinngemäß: „Sei in Zwei Wochen am Samstag morgen um 7 Uhr am ZOB in Berlin, die brauchen noch Teamer in Molliets.“

Super, so einfach geht dass. Bewerbungsgespräch, Seminar – wer braucht das schon – ich nicht - ich wollte surfen!

Das Rückrat von Rainbow Tours war eine zum Teilen in eigenem Besitz befindliche Busflotte mit mehr oder minder gut gelaunten Busfahrern um junge Menschen für wenig Geld an unterschiedliche Orte in Europa zu bringen. In meinem Fall bedeutete dies 36 Stunden Fahrt in einem mit zwei Plätzen überbuchten Reisebus an den Atlantik.

Man möchte meinen es gab Leute die sich beschwert hätten, tja im Jahr 2000 war man als Konsument und Verbraucher noch leidensfähiger. Zumindest war die Stimmung im Bus gut und man fühlte sich in einer Art Schicksalsgemeinschaft mit Busfahrern und anderen Reisenden.
Interessant war nur, dass ich bis auf wenige Ausnahmen der einzige war, der die Reise machte um zu surfen. Die meisten anderen wollten günstig ans Meer und in keinen Party-Ort.

Das Team vor Ort war sehr nett. Ohne es böse zu meinen man sah es den Leuten an, dass sie bereits mehrere Woche auf dem Zeltplatz verbracht hatten.
Der Campleiter war und ist bis heute einer der originellsten und verrücktesten Menschen denen ich jemals begegnet bin. Wie viel habe ich über ihn geflucht, aber wie viel haben wir auch zusammen gelacht und heute erst begreife ich wie viel ich damals gelernt habe.

Mein Chef war damals Ende dreißig was für mich gefühlt das Alter meiner Eltern war. Er war begeisterter Surfer. Ich möchte sagen er war bis zu diesen Zeitpunkt der erst „echte“ Surfer den ich kannte. Heute wo ich viele weitere echte Surfer kenne, habe ich eine Art Blick für Menschen entwickelt die wirklich nur fürs Wellenreiten leben. Ich glaube das dieses Feuer das in uns beiden brannte uns über alle Meinungsverschiedenheiten hinweg immer irgendwie miteinander verbunden hat, denn abgesehen von seiner und meiner Begeisterung fürs Wellenreiten gab es eine Menge charakterliche Unterschiede, aus denen eine Menge wirklich haarsträubend lustiger Anekdoten entstanden. Doch nächste Woche mehr ;)