Ist SUP sexy?

Zugegeben diese Frage klingt etwas niveaulos. Nein, es handelt sich auch nicht um ein Serienformat von RTL2. Es ist lediglich eine nicht ganz ernstgemeinte Frage und eine Annährung an einen Sport, der als solcher noch nicht lang wahrgenommen wird.

Unter den Surf-Disziplinen ist das Stand Up Paddel Surfing oder kurz SUP, die jüngste Spielart.
Eigentlich gibt es SUP schon deutlich länger als viele meinen. Hawaiianische Surflehrer nahmen extra große Longboards, auf denen sie einfach stehen blieben, um von weiter oben einen besseren Blick auf ihre Surfschüler zu haben. Sich stehend besser vorwärts bewegen ging am einfachsten mit einem Stechpaddel. Praktisch oder?

Genau praktisch!
Wir alle kennen Bilder von Surfern, die auf kleinen Brettern durch Tubes jagen.
Den Terminus sexy kann man hier auch mit cool und/oder aufregend ersetzen. Ich gebe es zu, ich möchte in diesem Beitrag polarisieren und dies geht am besten mit Begrifflichkeiten, welche bei jedem Leser sofort etwas auslösen.
Also sexy – ja oder nein?!
Um SUP hier auf einer Skala zu verorten, sollte sich man vielleicht dem Begriff „sexy“ etwas nähern.

Was ist mit dem Sexapeal von Frauke Ludowig und Harry Wijnvoord, nun ja irgendwo gibt es das, aber trotzdem wünschen sich wenige die beiden als Hauptdarsteller in einem Liebesfilm.

Mit Stand Up Paddeln verhält es sich ähnlich, es ist witzig, es ist praktisch, es macht auch Spaß, aber niemand möchte zu langen Surfszenen sehen, in denen ein Stand Up Paddle Surfer eine Welle reitet - Das Paddel in der Hand sieht so aus wie ein Strauss Pfingstnelken vor Schwiegermutters Wohnungstür...

Stand Up Paddeln hat die Ästhetik von altertümlichen Fährleutetum. Ein Teil meiner Familie stammt aus dem Spreewald, einem durch viele kleine Flüsse durchzogenem urigen Wald, in dem man sich an vielen Stellen nur mit langen flachen Kähnen durch Abstoßbewegungen eines langen Stabes vorwärts bewegt. SUP hat in etwa die gleiche Eleganz, nur das auf der Brettspitze keine Bierzeltgarnituren samt schnapsgefüllter Bastkörbchen stehen.

Das klingt alles ganz schön negativ. Ich bin ehrlich, bei guten Wellen würde ich im Leben kein SUP benutzen? Wozu das Paddel, gute Turns fährt man nur mit freien Händen. Wozu das ganze Volumen (des Brettes), mit so einem „Tanker“ kommt man nie in den vertikalen Teil der Welle.

Aber ja, es gibt Tage da ist es entspannend, abenteuerlich neue Küstenabschnitte oder heimische Binnengewässer zu erkunden. Es ist ein super Workout und dazu noch gesund und an der frischen Luft.
Ja auch ich gehe regelmäßig Stand Up Paddeln und ich tu es gern!
 
Fazit:
Was ist schon sexy? Randlose Brillen oder gepunktete Cocktail Fliegen mit Sicherheit nicht, genau so wenig VW-Käfer und Touren mit Muttis Hollandrad.
Allerdings erstere sind sehr praktisch, zweitere nicht selten ein Zeichen von schlauen Physikprofessoren. Und Touren mit gemütlichen Oldtimern und Fahrrädern machen Gute Laune.
Natürlich ist SUP sexy!
Es nimmt sich selber nicht so ernst, ist gesund und macht Spaß.

Bis nächste Woche
Euer Christof