Land locked – was tun bis zum nächsten Surfcamp

Der Sommer ist vorbei. Der Herbst ist da. Wellen, Sonne, lange Strände noch längere Nächte kennt Ihr nur noch aus Euren Erinnerungen. Was tun um die Zeit bis zum nächsten Surfcamp erträglich zu machen?

Land locked. Land locked ist englisch und bedeutet nichts mehr als an Land gefangen zu sein. Das ist nicht nur eine geografische Situation. An Land gefangen bedeutet auch vom Meer entfernt zu sein. Zeitlich und geografisch getrennt von Wellen, Strand und einem entspannten Lifestyle ohne Hektik, Pflichten, Zwänge.

Jeder Surfer war schon einmal land locked. Sogar bekannte Profi Surfer kennen dieses Gefühl. Weltklasse Surfer und Frohnatur Sebastian Zietz musste als Jugendlicher seine Heimat Hawaii für einige Jahre mit seiner Familie verlassen. Umso mehr ist es ein Wunder und zeigt Sebastians außergewöhnliches Talent, dass er trotz der fehlenden Jahre am Meer (sein Eltern kehrten mit ihm in seinen frühen Teenager Jahren zurück nach Hawaii) auf welchem Surf Level er heute an internationalen Surfwettbewerben teilnimmt und sich dort mit den besten der Welt misst.

Doch zurück zu uns normal sterblichen Surfern. Der Urlaub im Surfcamp ist vorbei und zur leichten Herbst und Winterdepression gesellt sich ein ausgewachsener Surf Turkey. Wie Süchtige haben wir im Sommer beim Wellenreiten unsere Venen mit Adrenalin vom surfen geflutet und am Ende des Urlaubs fühlte sich dieser Zustand nicht nur ausgesprochen gut an sondern sogar auch sehr vertraut. Wie nach einer durchzechten Nacht ist nun unser Kopf leer und Herz schwer.

Was tun? Vorfreude auf den nächsten Urlaub im Surfcamp?
Natürlich ist es gut sich auf etwas freuen zu können. Direkt den nächsten Surfcamp Trip zu buchen hilft.
Aber was tun mit der Zeit bis zum nächsten Urlaub? Winterschlaf? Durcharbeiten? Gehirnwäsche?
Hier ein paar ganz rationale Tipps wie man etwas Surf Feeling konservieren kann um die Zeit bis zum nächsten Surfurlaub erträglich zu machen:

1. Sucht Euch Gleichgesinnte!
In jeder wenigstens mittelgroßen Stadt gibt es mittlerweile Surfer. Glaubt mir alle fühlen das gleiche: Hoffentlich geht die Zeit bis zum nächsten Surftrip schnell vorbei.
Finden könnt Ihr diese Brüder und Schwestern im Geiste ganz leicht. Es gibt etliche Facebook Gruppen in denen man auf andere Surfer stößt - egal ob Surf Flohmarkt, Tauschbörse oder Paddelgruppen. Viele Surfer treffen sich zu Surf Stammtischen. Darüber hinaus gibt es gibt Surffilm Abende in Kinos.

2. Skateboarden oder Snowboarden
Was denkt Ihr woher diese Sportarten stammen?
Natürlich – von Surfern die das Surf Feeling für sich konservieren wollten und in ein anderes Medium (Straße, Schnee) transportieren wollten. Zugegeben auch Snowboard fahren ist nichts was man täglich nach der Arbeit machen kann. Longboards oder Surfskateboards kann man leicht im Internet oder Surfshop um die Ecke kaufen. Natürlich rollte man auf der Straße aber das Gefühl wieder auf einem Brett zu gleiten, gibt der gebeutelten Surferseele etwas Ruhe und Entspannung. Außerdem lässt sich beim Skateboard, Surfskate und/oder Longboard fahren auch das Brettgefühl für den nächsten echten Wellenritt verbessern.

3. Künstliche Wellen
Ja ganz genau – künstliche Wellen. Dank der vielen anderen Surfer die sich zwar ständig ans Meer träumen aber davon mindestens eine Tagesreise entfernt wohnen gibt es mittlerweile einige künstliche Wellen. Flowrider (zum Beispiel in der Jochen Schweizer Welt in München, Wave Garden (in Wales England) oder Wakesurfboote (2 Wave bei Berlin) sind nur einige Beispiele. Die Zahl der künstlichen Wellen wächst und die Konzepte werden immer besser.

Zu allerletzt: Kopf hoch! Das Leben geht weiter. Ihr seid nicht allein. Wir sehen uns im Surfcamp. Ganz bald. Versprochen.