Ode an den Herbst auf Fuerteventura

Der Herbst auf den Kanarischen Inseln hat wenig mit seinem Verwandten in Mitteleuropa gemeinsam. Kanarischer Herbst heißt: wenig Wind, Sonne satt, lange Tage, warme Nächte und nicht zu letzt – perfekte Wellen die nicht selten den Vergleich mit internationalen Top Destination aufnehmen können.

Habt Ihr Ihn schon bemerkt – den Herbst?

Die Erdhörnchen sehen aus wie frisch gekämmt? Mietwagen fahren im Schritt-Tempo auf der Schotterpiste? Die ersten Rentner in Stringtanga belegen ihre Strandburgen? Richtig! Es ist Herbst auf Fuerteventura!

Während man in Mitteleuropa in der Sockenschublade schon mal die warmen Wollstrümpfe von Oma sucht, sich an den Geschmack von Tee und das Licht von Kerzen gewöhnt, beginnt auf Fuerteventura eine der schönsten Jahreszeiten.

Die Windwellen des Sommers werden immer weniger. Man stellt fest, dass das permanente Rauschen im Ohr kein Tinnitus war sondern der starke
Sommerwind. Die Wellenvorhersagen lesen sich wie Hauptgewinne einer Jubiläumslotterie!
Für uns Surfer ist der Kanarische Herbst quasi der Auftakt zu einem Marathon aus Geburtstags- und Weihnachtsfesten, der wenn alles gut geht für über 6 Monate anhält, denn nun gibt es so viele gute Wellen, dass nicht selten die Beine vom surfen weh tun.

Der moderate Wind lässt Windsurfer an Bast umspannten Theken in veritablen Blue Curacao Räuschen versinken, während Kitesurfer ihre von ausgetrocknetem Salz hart geworden Dreiviertel-Boardshorts zwischen den All-Inclusive-Mahlzeiten im Hotelswimmingpool elastisch halten.

Für derlei Neckerei bleibt uns Surfern keine Zeit. Unser Wecker klingelt nun wieder im Morgengrauen und führt uns an die windstille Westküste, wo wir einsame, weiße Dreiecke auf dem öligen Blau des endlosen Atlantiks suchen.
Zwischen uns und langen, glatten, blauen Wänden aus Salzwasser steht des Öfteren noch der eine oder andere frühpensionierte Mietwagenfahrer, den wir mit einem herzlichen Dauerhupen aus der beginnenden Alterdemenz reißen.

Leichter Nebel über dem Strand.
Der Sand fühlt sich kalt an, das Wasser umso wärmer.
Eine perfekte Welle nach der anderen schält sich über die Sandbank.
Andere Surfer?
Fehlanzeige.
Wo sind die alle?
Vielleicht haben sie nicht bemerkt, was uns unsere müden Arme und brennenden Beine deutlich sagen:

Es ist Herbst auf Fuerteventura!

...fast vergessen:
Hey Ihr lieben Kite- und Windsurfer, nicht persönlich nehmen!
Der nächste Erdbeer Daiquiri geht auf uns ;)