Weitere Surf Film Klassiker ab den späten 80er Jahren (Teil 2)

Der Surffilm Klassiker aus den späten 80er Jahren
Mein Surffilm Klassiker aus den 00er Jahren

Wir setzen die Liste mit Surffilm Klassiker fort. Heute stelle ich Euch meine Lieblings-Surffilme aus den späten 80er und frühen 00er Jahren vor.

Hallo Ihr gestrandeten Wasserratten,

ja wir sitzen immer noch zu hause. Wie man sich zu hause bewegt, habe ich Euch schon geschrieben, für die Pausen und langen Abende hier ein paar weitere Surffilm-Empfehlungen von mir.
 

Endless Summer 2

Endless Summer 2 ist wie schon der Titel verrät die Fortsetzung des im vorangegangen Beitrag vorgestellten Endless Summer.
Ein zweites Mal hat Bruce Brown zwei Surfer auf eine Weltreise geschickt. Einige der Destinationen, welche die beiden Protagonisten besuchen kamen schon im ersten Teil von Endless Summer vor, andere sind neu.

Wer Endless Summer gesehen hat, muss auch den zweiten Teil schauen. Allein den Entwicklungsschritt zu sehen, den das surfen in 35 Jahren gemacht hat, ist nach wie vor beeindruckend.
Auch im zweiten Teil gibt es eine Menge der harmlosen Späße von Bruce Brown. Der Soundtrack hat zwar keinen 60er Jahre Kultcharakter, ist aber absolut erträglich.

Ich persönlich mag die kleine Surfgeschichtsstunde von Endless Summer 2. In diesem Film tauchen eine unglaubliche Menge von Surf Legenden auf. Namen die auch heute weitere 30 Jahre später immer noch im Zusammenhang mit der Geschichte unseres Sports genannt werden. In Endless Summer 2 sind diese Menschen noch ein wenig jünger und wir können sie „in ihrem Element“ erleben.

Wusstet Ihr das ursprünglich angedacht war das Kelly Slater die Rolle des Shortboard surfenden Protagonisten übernehmen sollte? Kelly Slater hatte aber keine Zeit, weil er zu dieser Zeit schon für Baywatch drehte und nebenbei dem Profizirkus um die Welt folgen musste um seinen ersten Weltmeistertitel zu verteidigen. So hat Kelly Slater nur einen Gastauftritt. Dieser kann sich allerdings sehen lassen, denn er ist in einer der besten Wellen der Welt in Cloudbreak auf Fidji!

Pat O’Conell der Kelly Slaters Hauptrolle bekam ist übrigens ein super Ersatz! Auch Par surfte damals in der Worldcup Tour und selbst Kelly sagte über Pat (die beiden sind eng befreundet), dass dieser als immer gutgelaunter Partyclown die definitv bessere Besetzung ist.
 

Blue Horizon

Dieser Film wird von vielen Kritikern als Seelenlos beschrieben. Das Hauptargument ist, dass dem im Film als eher unsympathisch dargestellten Andy Irons extra der Freesurfer Dave Rastowitch als Conterpart gegenübergestellt werden musste.

Ja natürlich ist dieser Film eine reine Billabong Produktion die die Surfstars der frühen 00er Jahre zeigt und in die Billabong viel investiert hat. Ganz nebenbei hat dieser Film übrigens einen klasse Soundtrack!

Der Film zeigt anderthalb jährigen Ausschnitt der beiden oben erwähnten Profisurfer. Während Dave Rastowith als Freesurfer dafür bezahlt wird gute Aufnahmen von seinem Freesurfen an Billabong zu verkaufen und damit sein Geld verdient ist Andy Irons ein Vollblut-Wettkampf-Surfer. Natürlich ist Dave Rastowich ein Ausnahmetalent im Surfen, seine alternative Einstellung für viele Vorbild und er wirkt mehr als sympathisch. Trotzdem ist Andy Irons keine seelenlose Wettkampf Maschine der nur ans Geld denkt.

Ich denke der Film ist gerade in den Momenten wo Andy Irons eher unsympathisch wirkt gnadenlos ehrlich. Wie in jeder anderen Sportart werden Profisportler doch nicht nur von ideellen Zielen angetrieben. Man ist sein eigenes Start Up. Man hat endlose Zeit und Geld investiert, ebenso die Familie in eine Sache an die es immer zu glauben gilt. Man hat eine kurze Phase des Lebens in der sich diese Investitionen auszahlen müssen bevor ein sehr viel längerer und ungewisser Lebensabschnitt beginnt. Man bekommt neben dem Druck den man sich selber macht, den Druck der Medien und Geldgeber.

Wie wir heute wissen ist Andy Irons später an diesem Druck gescheitert. Außerdem wissen wir heute das Andy Irons lebenslang und einer bipolaren Störung litt.

Die im Film gezeigte Rivalität zwischen Kelly Slater und Andy Irons gab es wirklich. Aber sie war nie eine persönliche Rivalität. Beiden Surfer waren miteinander befreundet. In einer Sportart in der man die Mitbewerber öfter sieht als die eigene Familie, sind einem die schärfsten Konkurrenten oft viel näher als Freunde zu hause.

Natürlich gehört eine gewissen Dramatik in einen Film und deshalb wird der sportliche Wettkampf der beiden hier quasi überhöht.

Vom Wettkampf der beiden sagt Kelly Slater später das er es war der ihn zu neuen Leistungen angetrieben hat und wir wissen wie viele Weltmeistertitel Kelly heute hat. Einige davon sind sicherlich indirekt auch Andy Irons zu verdanken.

Die andere Frage die sich nach diesem Film aufdrängt, wie würde die Surfwelt heute mit Andy Irons aussehen? Mit Sicherheit spannender und reicher. Andy Irons ist vielleicht nicht das Jahrtausendtalent wie Kelly Slater aber ein Jahrhunderttalent und jeder Surfer stellt sich bei allen Contest in holen und steilen Wellen vor wie es wäre wenn Andy Irons noch in Worldcup Tour mitsurfen würde. In der Surf Hall of Fame hat Andy Irons einen festen Platz und er wird für immer unvergessen sein.

Ich selber habe Blue Horizon in einem Winter auf Lanzarote geschaut und meine zu diesem Zeitpunkt wirklich schon sehr hohe Surfmotivation war nach diesem Film noch höher.

Der Soundtrack von Blue Horizon ist übrigens richtig gut!
 

Fazit

Endless Summer 2 und Blue Horizon sind bestimmt keine Insider Tipps unter den Surffilm Klassikern. Doch beide bieten mehr als gute Aufnahmen vom surfen und tolle Musik. Beide Filme sind auch ein Stück Zeitgeschichte des Wellenreitens und für mich gerade immer noch deshalb interessant.