Geschichte des OTRO MODO Surfcamp (Kapitel 3)

Das nächste Kapitel über die Geschichte des OTRO MODO Surfcamps, die natürlich auch Christofs Geschichte ist. Christof ist nun endgültig befallen vom Surfvirus und sucht nach Wegen länger ans Meer zu kommen um endlich richtig surfen zu lernen.

Hallo liebe Surfer und Blog-Leser,

so langsam schreibe ich mich warm und auch mir bereitet es Vergnügen die Bilder der Vergangenheit an mir vorbeiziehen zu lassen. Lasst mich kurz überlegen, was ich als letztes geschrieben habe...
Richtig: Ich stand vor der unlösbaren Aufgabe, die sich für alle Inlandssurfer zwangsläufig stellt, wie komme ich für lange Zeit ans Meer um endlich richtig surfen zu lernen?

Wenn andere davon berichten sich Auszeiten zu nehmen um mal ein Jahr zu reisen, hört sich das natürlich abenteuerlich und mutig an, doch die alles entscheidende Frage dabei ist, wie funktioniert das finanziell.
In meinem speziellen Fall damals müsste man diese Frage noch präzisieren: „Wovon soll sich ein 20 jähriger der gerade seinen Zivildienst abgeleistet hat, eine Auszeit nehmen?“ Und vor allem: „Womit soll diese Auszeit bezahlt werden?“

Die Antwort ist natürlich einfach man muss versuchen da zu arbeiten wo es Wellen gibt. Die meisten Leser werden jetzt die Augen verdrehen und sagen, na es gibt doch unzählige Surfcamps in denen man arbeiten kann. Richtig, allerdings sah das vor 20 Jahren noch ein bisschen anders aus. Wir reden von einer Zeit, in der der Begriff Surfcamp noch gar nicht so gebräuchlich war wie heute. Surfcamp war damals eher eine Art Wortneuschöpfung und beschrieb ganz banal Zeltlager an der französischen Atlantikküste in denen auch Surfkurse angeboten wurden. Solche Zeltcamps gab es, aber der Surfkurs dort war eher eine Art Nischen-Animation und der geografischen Lage des Zeltlagers geschuldet. Vielmehr handelte es sich um Ferienlager für Jugendliche und junge Erwachsene mit schmalen Urlaubsbudget.

Ich hatte zu diesem Zeitpunkt zwei Sommer als Betreuer bei einem Jugendreise Veranstalter an der Ostsee gearbeitet und dachte mir: „Diesen Betreuer Job muss ich irgendwo am Atlantik bekommen“.
Also bewarb ich mich bei allen Veranstaltern mit Camps am Atlantik und kam schließlich auf relativ kurzem und unbürokratischem Weg in das Rainbow Tours Surfcamp an der französischen Atlantikküste in Molliets.
Wer sich hier outet, dass er den Veranstalter Rainbow Tours kennt, zeigt damit dass er auf jeden Fall spätestens in den 1980er Jahren geboren ist und in seiner Teenager Zeit schon mal in Rimini, Lloret de Mar oder vergleichbaren Orten war, haha.
Das Surfcamp am Atlantik war quasi ein unbedeutender Außenposten, den niemand in der damaligen Hauptzentrale in Hamburg richtig ernst nahm.

Dieses „sich selber nicht zu ernst nehmen“ galt auch auf sehr sympathische Art für die Verantwortlichen vor Ort, die Angestellten und die Gäste.
Ich glaube so viele Anekdoten und Lachanfälle wie in den folgenden 6 Sommern sollte ich später nicht mehr so häufig haben.
Kurzum, es war eine großartige Zeit von der ich immer noch zehre. Doch genug für heute, nächste Woche geht’s weiter...

Euer Christof