Der Titel dieses Blogartikels ist etwas missverständlich, denn dass eigentliche Schiffswrack ist seit Ende 2007 nicht mehr zu sehen. Das Unterwassergelände der Westküste Fuerteventuras steigt sehr steil an. Das Wrack des Schiffes lag schon immer auf einer Art unterseeischer Kante. Dies war zuerst für den Bruch des Wracks verantwortlich und letzten Endes ist das Wrack quasi ins tiefere Wasser abgerutscht, so dass man nun nur noch bei sehr tiefer Ebbe Reste des Wracks sehen kann.
Die Geschichte des Schiffswracks der "American Star"
Aber gehen wir ganz zum Anfang der Geschichte des Wracks und damit auch dem bekannt werden dieses Strandes:
Das Dampfturbinenschiff „America“ war ursprünglich als Passagierschiff geplant und lief 1939 in Virginia vom Stapel. Getauft von der damaligen First Lady Eleanor Roosevelt begann die wechselvolle Geschichte des Schiffes, deren letztes Kapitel eigentlich die Umgestaltung des Schiffes zu einem schwimmenden Hotel vor der Insel Phuket sein sollte. 1994 riss sich die „American Star“ während eines Sturms vor Fuerteventura von den Leinen ihres Schleppers los, der das Schiff eigentlich nach Thailand schleppen sollte. Die „American Star“ strandete an der „Playa de Garcey“ einer Bucht nahe Pajara an der Westküste Fuerteventuras.
Bis es im Jahr 2007 verschwand war das Schiff eine bekannte Touristenattraktion auf Fuerteventura. Selbst heute noch fragen Urlauber nach dem Strand mit dem gesunkenen Schiff, welches sie auf Bildern im Reiseführer gesehen haben.
Für uns Surfer ist und war das Schiffswrack nur ein optisches Gimmick am Strand von Garcey. Vergleichbar mit einem besonders schönen Dekor auf unserem Lieblingssurfbrett oder den wohlfühl Kuschelbezügen in unserem Bulli. Schön zu haben aber nicht maßgeblich für die Funktion.
Surfen am Schiffswrack Strand "Garcey"
...und wenn wir hier von funktionieren sprechen, dann kann ich in diesem Zusammenhang sagen, die Wellen der „Playa de Garcey“ funktionieren gut. Mehr als das! Viele Surfer sagen dieser Strand ist einer der besten, wenn nicht der beste Beach Break auf Fuerteventura.
Dies liegt an der Lage des Strandes. Umgeben von den hohen Bergen der Inselmitte und am Nordende geschützt von einer Klippe – ist der Wind immer schwächer als an allen anderen Stränden der Westküste. Nicht selten ist der Wind hier sogar - durch einen Düseneffekt der Berge – ablandig obwohl er nur einige Kilometer weiter südlich auflandig ist. Gerade in den durch starken Passatwind manchmal frustrierenden Frühjahrs- und Sommermonaten ist dieser Strand ein Geheimtipp!
Ein weiteres Feature – der Channel am nördlichen Buchtende – welcher das Erreichen des Line Ups zu einem Kinderspiel macht und fast immer für eine verlässliche Sandbank sorgt. Ich habe schon Wellen an diesem Strand gesehen die von Form und Frequenz eigentlich an ein Riff gehören.
Für fast alle unserer Surfschüler gehört dieser Strand zum Urlaubs- und Surfkurs-Highlight!